Der zeitliche Umfang beträgt 12 Therapiestunden à 50 Minuten.
Was versteht man unter einer Akutbehandlung?
Eine Akutbehandlung soll eine Chronifizierung der Problematik verhindern, schnelle therapeutische Hilfestellung bieten, ohne großen Verwaltungsaufwand. Eine psychotherapeutische Akutbehandlung dient der Krisenintervention. Sie erfordert keine Genehmigung, da dringender Handlungsbedarf besteht. Eine Akutbehandlung muss in einer Sprechstunde als Bedarf erkannt oder durch eine vorherige stationäre Behandlung mit psychologischem Schwerpunkt angewiesen worden sein. Die Krankenversicherung muss vom Therapeuten informiert werden. Falls notwendig, kann die Akutbehandlung als Kurz- oder Langzeittherapie weitergeführt werden.
Indikation: Bei akuten Problemen, welche schnelle therapeutische Hilfe benötigen. Sie soll eine schnelle Besserung bei akuten psychischen Krisen herbeiführen und den Patienten stabilisieren.
Was versteht man unter einer Kurzzeittherapie?
Manchmal wird die Kurztherapie auch als eine Art "Erste Hilfe" betrachtet. In dieser Therapieform schaut man auf die derzeitigen Konflikte und stabilisiert die Patienten, um ihr Leben selbstbewusst weiterzuführen. Eine Kurzzeittherapie schaut nicht zu sehr in das warum oder wo der Konflikt angelegt ist. Sie wird beendet, wenn die Patient*innen eine Fortsetzung der Behandlung nicht mehr für nötig halten.
Indikation: Eine Kurzzeittherapie kann bei akuten Konflikten, Schwierigkeiten mit der Familie, in der Schule oder mit Freunden angebracht sein. Sie dient der Stabilisation und dem Aufbau des Selbstbewusstseins.
Zeigt sich in der Kurzzeittherapie, das eine tiefere Betrachtung der Problematik wichtig wäre, kann man hiernach einen weiteren Antrag auf Kurzzeittherapie stellen oder eine tiefenpsychologische Langzeittherapie oder analytische Therapie beantragen.
Unter einer Langzeittherapie versteht man eine tiefenpsychologische Betrachtung der inneren und äußeren Konfliktlage. Für eine Langzeittherapie können je nach Alter zunächst bis zu 60 Therapieeinheiten à 50 Minuten beantragt werden, wobei für die Bewilligung immer ein Gutachten erforderlich ist. Bei Bedarf kann die Therapie verlängert werden.
Was versteht man unter tiefenpsychologischer Langzeittherapie?
Die tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapien sind eine Weiterentwicklung der Psychoanalyse. So wie diese, zielen auch sie darauf ab, aktuelle seelische Probleme zu lösen, indem man verschüttete Konflikte aus der Vergangenheit aufarbeitet. Ziel dieser Therapieform ist es, die unbewussten Zusammenhänge und Ursachen einer seelischen Erkrankung aufzudecken und zu begreifen.
Indikation: Geeignet ist die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie vor allem für Kinder- und Jugendliche, die aufgrund von aktuellen Konflikten zu Hause, im Kindergarten, Hort oder in der Schule oder im Freundeskreis eine psychische Erkrankung entwickelt haben.
Wissenschaftlich abgesichert ist die Wirksamkeit tiefenpsychologisch orientierter Therapien beispielsweise bei akuten Problemen und Depressionen, bei der Posttraumatischen Belastungsstörung sowie bei Essstörungen und Angststörungen oder Persönlichkeitsstörungen.
Bei einer analytischen Therapie werden Problematiken umfassend analysiert. Diese Therapieform schaut intensiv auf die Problematik bei zwei Stunden Therapie die Woche. Sie kann insgesamt 120 Stunden dauern und unter Umständen verlängert werden.
Was versteht man unter einer analytischen Therapie?
In der analytisch fundierten Psychotherapie wird an den unbewussten Zusammenhängen und Ursachen einer seelischen Erkrankung gearbeitet. Dies erfolgt durch die hohe Frequenz der Kontakte, in der unter anderem durch Übertragung und Gegenübertragung die sich bietende Problematik betrachtet wird.
Indikation: Eine analytische Therapie zielt darauf ab den Krankheitswert oder verschiedene Muster aufzudecken. Das Ziel ist, diese im Behandlungsverlauf aufzulösen.
Eine analytische Psychotherapie empfiehlt sich, wenn bei Patient*innen über längere Zeit eine Lebensunzufriedenheit besteht, oder er/sie an seiner eingeengten Erlebens- und Verhaltensweisen leidet. Vielleicht zeigen sich schon schädliche Verhaltensmuster oder Symptome wie zum Beispiel Zwänge, Bulimie, Magersucht sowie süchtige Verhaltensweisen im Allgemeinen. Eine Analyse ist geeignet, wenn sich wiederkehrende, gleiche, neurotische und verfestigte Muster zeigen und bisherige Lösungsansätze nicht mehr greifen. Mit Hilfe von therapeutischen Interventionen wird versucht eine Chronifizierung zu vermeiden. Auch wenn Entwicklungen sich verzögern, bestimmte Entwicklungsaufgaben, wie Schulbesuche und der Stufenwechsel, der Ausbildungs- oder Studienbeginn nicht bewältigt werden können, ist diese Therapieform geeignet.
Nach dem Ende einer Langzeittherapie erfolgt häufig eine so genannte „Rezidivprophylaxe“, bei der die Anzahl der therapeutischen Sitzungen reduziert wird. Diese „ausschleichende“ Behandlung soll einem Wiederauftreten der Krankheit vorbeugen. Die Rezidivprophylaxe wird vom Therapeuten entweder beim Erstgutachten oder in der Fortführung mit beantragt. Dies ist der Fall, wenn der Therapeut gemeinsam mit dem Patienten der Meinung ist, ein langsames Ausklingen der Therapie wäre sinnvoll.
Wie lange dauert eine Psychotherapie?
Das hängt von der Schwere der Symptomatik, aber auch von der Therapiemethode ab.
Bei Kindern interagiert die Therapeutin in der Regel spielerisch.
Bei Jugendlichen findet die Behandlung meistens im Gespräch statt.